Der Tag der offenen Tür lockte viele Besucher an der HWS an.

Gedenktafel an Helene Weber feierlich eingeweiht 

Seit über zehn Jahren heißt die ehemalige Hauswirtschaftliche Schule in Buchen nun schon Helene-Weber-Schule. Doch wer sich über die berühmte Namensgeberin informieren wollte, musste bislang auf das Internet zurückgreifen. Dies ist aber nun Geschichte, denn im Rahmen eines zweitägigen Tages der offenen Tür weihte man offiziell eine Gedenktafel an eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“ ein. 

In seiner Ansprache dankte Schulleiter Christof Kieser dem Förderverein der Schule für die finanzielle Übernahme der von Davor Manovic gestalteten Tafel. Das Wirken Helene Webers könne auch für heutige Schüler ein Vorbild sein, gerade wenn es um die Selbstverwirklichung im Berufsleben gehe. Gleichzeitig betonte er, dass die letzten zwei Jahre eine Zeit der Umbrüche gewesen seien, die von Corona und dem Tod des stellvertretenden Schulleiters und „Vater des SG“, Heiko Hinninger, geprägt waren. Umso größer sei aber die Freude über die vielen Projekte, die man nun präsentieren könne.

Ein solches Projekt gestaltete auch die Präsentation der Gedenktafel, traten die Schülerinnen und Schüler der Schulart Sozialwissenschaftliche Assistenz (Leitung Ute Ellenberger) doch mit einem eigens für den Tag der offenen Tür geschriebenen „Hexenrap“ auf. Wer wollte, konnte ihnen später noch beim Theaterstück „Die kleine Hexe feiert Fastnacht“ zusehen.

Landrat Dr. Achim Brötel lobte in seiner Ansprache das aufgeschlossene und weit überdurchschnittlich engagierte Lehrerkollegium samt Schülerschaft, so dass sich die HWS als lebendige und attraktive Schule präsentiere. Dabei verwies Dr. Brötel auch auf die Lebensleistung von Helene Weber und deren Einsatz für die demokratische Gesellschaftsordnung.  Der Musikkurs unter Leitung von Magnus Balles und Felix Eiermann an der Posaune umrahmten die kleine Eröffnungsfeier. 

Auch abseits der Feierlichkeiten wurde den Besuchern eine Menge geboten. Ganze 22 Stationen wollten erkundet werden und sorgten für Kurzweil.

Die SMV etwa präsentierte den „Raum der Kulturen“, der die Vielfalt der Schülerschaft kulinarisch, mit Snacks aus den verschiedenen Herkunftsländern, demonstrierte. 

Wer sein Spanisch aufbessern wollte, konnte bei den Schülerinnen und Schülern des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums ein entsprechendes „certificado“ erwerben. Die Zweijährige Berufsfachschule hingegen konzentrierte sich auf die Hygiene und lud die Interessenten ein, kleine Seifen selbst herzustellen. Und wer schon immer wissen wollte, wie es sich mit einer Demenz lebt, der konnte dies an den Mitmach-Stationen der Ausstellung „Hands-on Dementia“ am eigenen Leib erfahren. 

In digitale Welten konnte man sich im „Digitalen Klassenzimmer“ begeben: VR-Brillen und „Greenscreen“ machten es möglich, an jedem Ort der Welt zu stehen. Auch der Informatikraum demonstrierte so manch spannendes Technikprojekt. Dabei zeigten die Schülerinnen und Schüler auch, wie erfolgreich die digitalen Kompetenzen mittels Tablet-Einbindung im Unterricht seit Beginn der Pandemie weiterentwickelt wurden. 

Insgesamt wurden viele Projekte fach- und auch schulartenübergreifend entwickelt und ausgestaltet. Das Thema „Fairtrade“ wurde beispielsweise von den Schülerinnen und Schülern des Berufskolleg I und des AVduals als Ausstellung gemeinsam konzipiert und mit einem Matheraum integriert. So konnte man hier herausfinden, wer wie viel an einer Tafel Schokolade verdient – vom einfachen Kakaobauer bis zur Supermarktkette. Und wer diese Prozentanteile richtig erriet, erhielt als Belohnung eine fairgehandelte „NOKolade“.

Auch die verschiedenen Profile der Schule präsentierten sich den Interessenten: Egal ob man psychologische Tests absolvieren, sich über die klassische Konditionierung informieren, die Eigenschaften der Haut verstehen, sich mittels eines Alterssimulators neu kennenlernen oder einfach nur köstliche Backwaren ausprobieren wollte – viele Themen und Produkte der Profile Gesundheit, Pädagogik und Hauswirtschaft/Ernährung warteten darauf, entdeckt zu werden.

Kein Wunder, dass die Zeit für die hochmotivierte Schülerschaft und die Besucher im Nu vorbeiging. Und schlussendlich zeigte sich auch die enge Verzahnung von Schule und beruflicher Praxis durch die Vorstellungen von Projekten durch externe Partner, wie dem Arbeitskreis Gerontopsychatrie, dem Pflegestützpunkt Buchen, der Forstverwaltung Baden-Württemberg und der Agentur für Arbeit. Informationen über die Schularten der HWS rundeten das große Angebot ab.